Nachdem du dich in den letzten Kursfolgen mit den „Sieben Vollkommenheiten“ beschäftigt und daran gearbeitet hast, eine unternehmerische Einstellung zu entwickeln (siehe dazu auch Folge 2), geht es in dieser und den kommenden Folgen darum, deine Einzigartigkeit auf den Punkt zu bringen. Dabei wünsche ich Dir viel Spaß und spannende Erkenntnisse :-)

Die drei Kreise des Lebens

Stelle Dir drei miteinander verbundene Kreisen vor – ganz innen ist der kleinste Kreis, um diesen herum liegt ein zweiter, etwas größerer, und ganz außen befindet ein großer Kreis, der die beiden inneren umschließt.

Der äußere Kreis steht für das physikalische Universum, die Welt der Materie. Das ist der Bereich, den Du weder kontrollieren noch in sonst irgendeiner Weise beeinflussen kannst. Wenn Dir z. B. ein Auto die Vorfahrt nimmt, dann hast Du darauf keinerlei Einfluß. Du kannst nicht kontrollieren, dass das Auto in genau diesem Augenblick Deinen Weg kreuzt. Wenn es regnet und Du lieber Sonnenschein hättest, dann kannst Du am Wetter trotzdem nichts ändern. Und wenn Du abends um 11 am Geldautomaten stehst und der gerade streikt, dann gehst Du mit leerem Geldbeutel nach Hause.

Der mittlere Kreis ist das Universum der anderen. In diesem Bereich spielen sich Deine Beziehungen zu anderen Menschen ab. Auch hier kannst Du letztlich nichts kontrollieren, doch oftmals bist Du versucht, dies zu tun, und das verursacht viel Stress und Anstrengung. Wenn Du z. B. mit dem Verhalten eines anderen Menschen nicht einverstanden bist, dann meinst Du vielleicht, dies kontrollieren zu können, indem Du ihn zurechtweist oder belehrt, doch das erfordert nicht nur hohen Energieaufwand, sondern Du bewirkst auch nicht wirklich etwas.

Der innere Kreis ist Dein persönliches Universum, Dein Fokusbereich – das ist der Bereich, den Du völlig unter Deiner Kontrolle hast (bzw. haben solltest). Hier kannst Du mit relativ geringem Zeit- und Energieaufwand maximale Ergebnisse erzielen, indem Du Deine Aufmerksamkeit bewusst lenkst. In diesem Fokusbereich können andere Dir die Vorfahrt nehmen und sich auch daneben benehmen, doch Du entscheidest, wie Du darauf reagieren willst. Das Wetter kannst Du auch hier noch immer nicht beeinflussen, doch wenn es regnet und Du spazieren gehen willst, dann nimmst Du eben einen Regenschirm mit und genießt den Spaziergang. Wenn der Geldautomat streikt und Dein Geldbeutel leer bleibt, dann gehst Du heute abend eben nicht mehr ins Kino, sondern setzt Dich daheim vor den Fernseher – oder legst Dich etwas früher schlafen.

Dies ist der Bereich der Selbstbestimmung, hier hast Du die Freiheit der Wahl. Du entscheidest, wer Du bist und wie Du denken, fühlen und handeln willst.

Und das lass uns jetzt mal etwas genauer betrachten 🙂

Übung 24 – Bettler oder König

Bettler oder König – wer hat das Sagen in Deinem Reich? Wie fühlt es sich an, das eine und das andere zu sein?

Das folgenden Experimente werden Dir mehr Aufschluß darüber geben:

Experiment 1
Gehe fünf Minuten lang durch einen Raum (oder in der freien Natur). Lass dabei Deinen Blick ins Leere gehen und lasse zu, dass Du mit Deiner Aufmerksamkeit davongleitest. Wenn Dir dies nicht gelingt, dann bleibe stehen und starre ins Leere. Beobachte die Reaktion in Deiner Stimmung und in Deinem Gefühl, das Du damit auslöst.

Danach gehe fünf Minuten lang durch den Raum und betrachte dabei alles, was Du siehst, ganz intensiv. Sei, so mühelos, wie es Dir möglich ist, mit Deiner vollen Aufmerksamkeit bei dem, was Du gerade betrachtest – jedes Detail, jede Kante, jeder Umriß, jede kleine Unebenheit. Blicke dabei möglichst „wach“ in die Welt. Beobachte erneut Deine Reaktionen in der Stimmung und im Gefühl, die Du damit auslöst.

Hast Du Unterschiede zwischen den beiden Teilen des Experimentes feststellen können, und wenn ja, welche?

Welche Auswirkungen könnte es wohl auf die Qualität Deines Lebens haben, den Dingen bzw. anderen Menschen und dem Leben an sich mehr Aufmerksamkeit zu schenken?

Experiment 2
Stehe gut mit beiden Füßen auf dem Boden und spüre Deinen ganzen Körper und Deinen Atem. Nun stelle Dir vor, Du bist ein Baum oder eine andere nach oben strebende Pflanze. Spüre, wie Deine Wurzeln tief in die Erde reichen; spüre, wie eine sanfte Kraft dafür sorgt, dass Dein Hals und Dein Kopf nach oben, dem Licht entgegen streben.

Experiment 3
Sitze oder stehe und stelle Dir vor, wie aus Deinem Becken eine Springbrunnenfontäne entlang Deiner Wirbelsäule nach oben sprudelt. Stelle Dir dabei vor, wie Dein Kopf auf dieser Fontäne balanciert wird. Spüre, wie sich Dein Körper ganz sanft nach oben streckt und Dein Hals und Dein Kopf sanft nach oben gezogen werden.

Experiment 4
Nimm die Körperhaltung eines Bettlers ein und fühle, wie Du Dich fühlst. Dann nimm die Körperhaltung eines Königs ein und fühle, wie Du Dich fühlst.

Du kannst Dich auch eine Zeitlang in der jeweiligen Körperhaltung bewegen und fühlen, wie Du Dich dabei fühlst.

Experiment 5
Fühle, wie es sich anfühlt, arm zu sein. Dann fühle, wie es sich anfühlt, reich zu sein. Du kannst das mit Deinem Atem unterstützen, indem Du in das jeweilige Gefühl hinatmest.

Hinweis
Achte in Deinem Alltag vermehrt auf Deine Körperhaltung; frage Dich auch hin und wieder, wie Du Dich jetzt am liebsten fühlen möchtest. Experimentiere damit, wie Du mit Deinem Atem und Deiner Körperhaltung Deine Einstellung nach Deinen Wünschen und Vorstellungen verändern kannst. Achte auch darauf, wie sich die Stellung einer Augen auf Deine Einstellung auswirkt – macht es einen Unterschied, ob Du nach unten, geradeaus oder nach oben schaust?

Und was macht Dein Mund? So 🙁 ? Oder so 😐 ? Oder so 🙂 ?

 

„Der Klang Ihrer Stimme und die Bewegungen Ihres Körpers sind Teil des Lebenstanzes. Schon ein einziges Wort kann den Frieden stören, aber ein Lächeln kann ihn wiederherstellen. Um den Tanz des Lebens besser wahrnehmen zu können, sollten Sie das Mysterium der körperlichen Bewegung erkennen.“ (Vernon Kitabu Turner)