Eine neue Perspektive

Anfang der 90er-Jahre kam ein sehr interessantes Management-Konzept an die Öffentlichkeit, das die Dinge, wie sie bis dahin betrachtet worden sind, auf den Kopf stellte: Die Delphin-Strategie.

Die Delphin-Strategie beruht auf der Idee, dass wir alle gemeinsam in einem Teich schwimmen, der sinnbildlich für unsere Leben und unsere täglichen Lebensumstände steht. In diesem Teich bewegen sich vier Kategorien von Wesen:

Da sind die Haie. Haie sind die Zeitgenossen, die sich im Leben durchkämpfen und äußerst wenig Rücksicht auf die anderen Bewohner des Teiches nehmen. Sie denken in allererster Linie an sich und die Erfüllung ihrer Bedürfnisse und erreichen ihre Ziele mit Anstrengung und Kampf. Haie spielen ein win-lose-Spiel. Damit sie gewinnen können, muß ein anderer verlieren. Dadurch mindern sie letztendlich den Reichtum in der Welt.

Dann gibt es die Karpfen. Sie sind die ewigen Verlierer, die Looser, die Opfer, denen die Umstände ihres Lebens zustoßen und die nichts dagegen ausrichten können. Sie jammern, klagen, nörgeln und machen andere für ihr Elend verantwortlich. Karpfen spielen ein lose-lose-Spiel. Damit sie sich nicht verändern müssen und weiterhin in ihrem Elend bleiben können, versuchen sie, andere mit hineinzuziehen. Sie tragen nichts zum Reichtum in der Welt bei.

Es gibt eine besondere Spezies der Karpfen, und das sind die pseudo-erleuchteten Karpfen. Sie verbergen ihre Opferhaltung unter dem Deckmäntelchen einer Liebe, die aber gar keine ist. Denn weil sie ihre Liebe nicht mit Macht ausdrücken können (wie das geht, erfährst Du später im Kurs), werden sie ohnmächtig, und diese Ohnmacht erzeugt Frust und Zorn – den sie jedoch geschickt verborgen halten! Sie haben im allgemeinen gute Absichten und wollen etwas in der Welt bewegen, doch weil sie ihre persönliche Macht nicht in Besitz nehmen, kommen sie immer wieder an den Punkt, an dem sie scheitern und aufgeben.

Sie haben schon viel gelesen und viele Kurse besucht, sind bestens informiert über alle möglichen spirituellen Konzepte und kennen die meisten Selbsthilfe-Theorien. In der realen Welt jedoch bringen sie nur wenig zustande. Denn sie haben die Vorstellung, selbst erst einmal richtig geheilt werden zu müssen, bevor sie in der Welt etwas bewegen können. Mit dieser sehr selbstbezogenen Haltung drücken sie sich vor persönlicher Verantwortung und gehen faule Kompromisse ein.

Sie spielen weder win-win noch lose-lose, sondern ein Nullsummenspiel, bei dem weder ihre noch die Gewinne der anderen vervielfältigt werden. Somit tragen auch sie nichts zum Reichtum in der Welt bei.

Und dann gibt es die Delphine. Sie sind die wirklichen Gewinner, die Schöpfer ihres Lebens, denn sie wissen, dass sie stets die Wahl haben. Sie wählen, was sie sein und tun wollen, und sie wählen ab, was sie nicht sein und nicht tun wollen. Sie nutzen ihre persönliche Macht und bewegen wirklich etwas in der Welt. Und das tun sie mit einer Einstellung, die ich SMILE nenne:

1. Sie gestalten ihr Leben spielerisch, haben Spaß, genießen Schönheit und das Sein an sich.

2. Sie erreichen ihre Ziele mühelos, mit Mut, Macht und Mitgefühl.

3. Sie sind aufrichtig interessiert an dem, was sie tun, nutzen ihre Intuition, entwickeln eine Menge neuer Ideen und haben eine starke Intention.

4. Sie bringen mehr Leichtigkeit ins Leben und leben mit Liebe, Lust und Leidenschaft.

5. Sie sind entspannt präsent, haben hohe Erwartungen an sich, machen es sich so einfach wie möglich und wählen ihre Einstellung(en) ganz bewusst. Und sie erfreuen sich an den Ergebnissen ihrer Arbeit 🙂

Dadurch, dass sie SMILE mit anderen teilen, spielen sie ein echtes win-win-Spiel, das sich potenziert und vervielfältigt zu win-win², win-win³ usw. So tragen sie zu wirklichem Reichtum in der Welt bei.

Schau noch mal hin:
Wenn Du Dir die vier Typen nun noch einmal anschaust – kannst Du Dich da irgendwo wiedererkennen? Zu welchem Typ spürst Du – ganz ehrlich – die größte Resonanz?

 

Ich kenne sie alle sehr gut aus meinem Leben. Ich habe viel gekämpft und mich angestrengt und habe dabei andere plattgewalzt, ebenso habe ich Zeiten erlebt, wo ich nur am Jammern und Nörgeln war, und ich habe mich lange Zeit in der Haltung niedergelassen, dass ich erst mal von meinem persönlichen Elend geheilt werden muss, bevor ich in der Welt etwas bewirken kann. Und irgendwann hatte ich davon genug und habe begonnen, persönliche Verantwortung für mich und meine Lebensumstände zu übernehmen und habe mir meine Macht zurückerobert.  (RH)

 

Schau öfter mal hin:
Achte in Deinem Alltag mal darauf, wann und in welchen Situationen Du welchen Typ lebst.

Und schau auch mal, wo Dir die Typen in anderen Menschen begegnen.

Fortsetzung Folge 09-2