Diese Kursfolge macht Dich mit der vierten der ”Sieben Vollkommenheiten” – Entschlossenheit – vertraut. Dabei wünsche ich Dir viel Spaß und spannende Erkenntnisse :-)

Entschlossenheit

Entschlossenheit ist eine sehr powervolle Energie, eine Urkraft, die Dich, wenn Du Dich einmal in Bewegung gesetzt hast, dazu befähigt, nicht mehr aufzuhören, bis Du Dein Ziel erreicht hast. Diese vitale Lebensenergie ist bei uns auch als Flow bekannt, Sportler sprechen davon, in der Zone zu sein, und in den tibetischen Shambhala-Lehren kennt man diese Energie als Windpferd.

Diese Entschlossenheit hat aber nichts Ungestümes an sich, es ist nicht so, dass Du blindlings drauf los stürmst; vielmehr bist Du dabei sehr wach und sehr achtsam und verleihst dem Ganzen ein Gefühl von Würde und Respekt.

Entschlossenheit ist eine sanfte Kraft, die Dich in die Lage versetzt, 100 % zu geben und beharrlich dran zu bleiben, und wenn Du mal stolperst und hinfällst, dann bringt sie Dich dazu, immer wieder aufzustehen – so, wie Du vor langer Zeit das Laufen gelernt hast.

„Immer wieder: neue Entschlossenheit, neue Treue, jetzt und jetzt und jetzt – immer wieder von Neuem. Lasst euch nicht entmutigen, es ist prinzipiell eine der Kräfte, die euch innewohnen, ihr könnt sie nicht verlieren, ihr könnt sie nur vergessen.“ (Pyar Troll)

 

Übung 11 – Durchsetzungskraft

Zum Warmmachen einige Fragen zur Reflexion, die Du Dir stellen kannst:

  • Auf welche Weise trete ich in Aktion? Wie nehme ich die Dinge in Angriff, wie handle ich?
  • Wie durchsetzungsfähig bin ich? Fühle ich mich eher machtlos oder stark?
  • Wie leicht fällt es mir, die Dinge zu nehmen, die ich mir wünsche? Was tue ich, um meine Wünsche und Bedürfnisse zu befriedigen?
  • Welche Situationen machen mich ängstlich, aufgeregt, aggressiv?
  • Welche Art zu kämpfen oder mich zu wehren, fällt mir leicht? Durch Worte, durch flüchten oder körperlich?
  • Wo, auf welchem Gebiet kann ich am meisten Einsatz zeigen und harte Arbeit leisten? Für wen oder was kann ich mich voll einsetzen?
  • Was löst das Wort „Aggression! in mir aus?

 

„Man lernt, wie ein Krieger zu handeln, indem man handelt – nicht, indem man redet.“ (Carlos Castaneda)

 

Übung 12 – Tu es! Ja – jetzt!

Nimm eine Aufgabe, die Du ohnehin zu erledigen hast. Richte Deine ganze Aufmerksamkeit darauf. Mach Dir ein ungefähres Bild vom Ablauf und vom beabsichtigten Ergebnis. Hole ein paar Mal tief Luft, und dann sage (laut oder leise, wie Du möchtest) zu Dir selbst: Ja – jetzt! Gewinne ein Gefühl dafür, wie sich Ja– jetzt! anfühlt. Und dann noch einmal: lege wirklich Deine ganze Power, Deine ganze Willenskraft (ohne Dich anzustrengen) in Ja – jetzt!

Und dann tue es. Fange an mit Deiner Arbeit, bleibe mit entspannter Aufmerksamkeit bei Deinem Tun und tue, was zu tun ist, Schritt für Schritt. Und wenn Du merkst, dass Du Ablenkungen nachgeben möchtest, komme in die Gegenwart zurück und sage wieder zu Dir selbst: „Ja – jetzt!“

 

„Der Tiger duckt sich vor dem Sprung.“ (Weisheit aus den chinesischen Kampfkünsten)

 

„Mache flexible Standpunkte, feste Entschlossenheit und freie Aufmerksamkeit zur Grundlage deines Handelns und deines Erfolgs.“ (aus den Zenpower-Tipps)

 

Übung 13 – Das magische Windpferd

Die folgende Übung ist etwas länger (mit einer anschließenden alltagstauglichen Kurzversion), und Du solltest sie dann machen, wenn Du etwas mehr Zeit erübrigen kannst. Ich habe diese Übung ursprünglich als Ritual zur Begrüßung des Frühlings zum Zeitpunkt der Frühlingstagundnachtgleiche (am 20. März) entwickelt, ein Zeitpunkt, an dem die Sonne in das pionierhafte Tierkreiszeichen des Widders eintritt und eine sehr fruchtbare und energiereiche Zeit beginnt.

Diese Übung wird in Dir die oben schon erwähnte sanfte, kraftvolle und zugleich würdevolle Lebensenergie wachrufen, die in den tibetischen Shambhala-Kriegerlehren als „Magisches Windpferd“ bekannt sind.

Suche Dir einen guten Platz und blicke nach Süden. Dies ist Deine Ausgangsstellung. Nun drehe Dich um 180° und schau nach Norden – dies ist die Richtung, aus der Du kommst, Deine Vergangenheit also. Hier schaust Du zurück auf die Erfahrungen, die Du gemacht, die Erkenntnisse, die Du gewonnen, die Fähigkeiten und Eigenschaften, die Du erworben hast. Dies ist auch die Richtung Deiner Ahnen, die Menschen, die vor Dir gelebt haben und die es ermöglicht haben, dass Du dort bist, wo Du jetzt bist.

Sage all dem Danke – verbeuge Dich vor Deiner Vergangenheit mit all dem, was sie Dir mitgegeben hat.

Nun drehe Dich um 90° nach rechts, d.h. im Uhrzeigersinn, so dass Du nun nach Osten blickst. Von Deiner Ausgangsstellung aus gesehen, ist dies die linke Seite. Deine linke Seite verkörpert (unabhängig von Deinem Geschlecht) das weibliche Prinzip: das Aufnehmende, Empfängliche, Deine Intuition und Kreativität, das Fühlen und Empfinden, das nach-innen-gehen. Hier hast Du Kontakt zu allen Frauen in Deinem Leben.

Sage all dem Danke – verbeuge Dich vor Deiner Weiblichkeit mit all dem, was sie für Dich darstellt.

Nun drehe Dich wieder um 180°, so dass Du nach Westen schaust. Von Deiner Ausgangsstellung aus gesehen, ist dies die rechte Seite. Die rechte Seite verkörpert das männliche Prinzip, der Intellekt und die Tatkraft, das Denken, Planen und Handeln, das nach-außen-gehen. Hier hast Du Kontakt zu allen Männern in Deinem Leben.

Sage all dem Danke – verbeuge Dich vor Deiner Männlichkeit mit all dem, was sie für Dich darstellt.
Um den Zyklus abzuschließen, drehe Dich um 90° nach links, so dass Du Dich in Deiner Ausgangsstellung befindest und nach Süden blickst. Hier schaust Du in die Richtung dessen, was kommen wird. Vor Dir liegt die Zukunft, in diese Richtung lenkst Du Deine Ziele und Visionen.

Sage all dem Danke – verbeuge Dich vor Deiner Zukunft mit all dem, was sie für Dich bringen wird bzw. dem, was Du in sie bringen wirst.

Strecke jetzt Deine beiden Arme waagerecht zu den Seiten aus und werde Dir bewusst, dass Du, so wie Du hier und jetzt dastehst, das Männliche und das Weibliche in Dir trägst und Vergangenheit und Zukunft miteinander verbindest.
Führe dann Deine Hände vor Deinem Herzen zusammen, d.h., Du bringst die linke und die rechte Seite ins Herz. Deine Handflächen liegen aneinander. Atme einige Male durch Dein Herz ein und aus.

Bringe dann mit einem Ausatmen Deine Hände nach vorne; Deine Arme sind dabei gebeugt, die Hände sind etwas 10 cm auseinander und befinden sich in Höhe des Bauchnabels (also etwas mehr als eine Unterarmlänge vor Deinem Körper). Lass mit dem Ausatmen Deine Energie nach vorne in die Unendlichkeit strömen.

Zum Schluß verbeuge Dich noch mal kurz und sage Danke und strahle zuversichtliche Bewusstheit nach allen Seiten aus. Nimm diese Zuversicht mit in Dein Tun.

Eine kurze Variation für den Alltag:

Stehe fest und spüre Deine Füße am Boden. Werde Dir dessen, was hinter Dir liegt, Deiner Vergangenheit mit all dem, was weiter oben schon angesprochen wurde, bewusst. Atme durch Dein Herz nach hinten und spüre, wie Dir all das, was Deine Vergangenheit Dir mitgegeben hat, den Rücken stärkt. Sage all dem Danke.

Nun werde Dir Deiner linken Seite bewusst mit all dem, was weiter oben schon beschrieben wurde und sage all dem Danke.

Verfahre ebenso mit der rechten Seite.

Dann schaue mit einem weichen und offenen Blick geradeaus und fasse den Entschluß, Dich klar und absichtsvoll auszurichten.

Strecke dann, wie oben schon, Deine beiden Arme waagerecht zu den Seiten aus und werde Dir bewusst, dass Du, so wie Du hier und jetzt dastehst, das Männliche und das Weibliche in Dir trägst und Vergangenheit und Zukunft miteinander verbindest.

Führe Deine Hände vor Deinem Herzen zusammen, d.h., Du bringst die linke und die rechte Seite ins Herz. Deine Handflächen liegen aneinander. Atme einige Male durch Dein Herz ein und aus.

Bringe dann mit einem Ausatmen Deine Hände nach vorne; Deine Arme sind dabei gebeugt, die Hände sind etwas 10 cm auseinander und befinden sich in Höhe des Bauchnabels (also etwas mehr als eine Unterarmlänge vor Deinem Körper). Lass mit dem Ausatmen Deine Energie nach vorne in die Unendlichkeit strömen.

Zum Schluß verbeuge Dich noch mal kurz und sage Danke und strahle zuversichtliche Bewusstheit nach allen Seiten aus. Nimm diese Zuversicht mit in Dein Tun.

Hilfreiche Gedanken, die Du während des letzten Teils des Rituals (wenn Deine Hände nach vorne zeigen) zu Dir selbst sagen kannst:

  • Es ist in Ordnung, wenn ich die Initiative ergreife.
  • Ich kann eigenständig handeln und zugleich um Unterstützung bitten.
  • Ich fühle mich von hinten gestärkt und getragen.
  • Ich weiß, was ich will und ich tue den ersten Schritt – jetzt!
  • Nichts hält mich auf – ich geh dafür!

 

„Sie haben Ihr authentisches Präsent-Sein erreicht. Sie haben die Vitalität und Inspiration gewonnen, die Sie brauchen. Ihre Sinne sind offen. In Ihrem Körper herrscht ein Gefühl von Stärke und Lebenskraft. Nun können Sie mit einer neuen Einstellung und neuer Energie weitermachen. Indem Sie Windpferd wachgerufen haben, können Sie mit dem, was vor Ihnen liegt, simpel und direkt arbeiten. Ihre Perspektive ist größer als die Hindernisse.“ (Cynthia Kneen)

 

„Durch die Praxis des Shambhala-Kriegers lernen Sie die positive Energie aufzurufen und anzuziehen und sie an andere abzustrahlen. Durch ihre Achtsamkeitsübung und ihr trauriges, zartes Herz erleben Sie Klänge, Anblicke und Energien, für die Sie vorher unempfänglich waren, und eine direktere Verbindung mit anderen und der Welt. Mit dieser neuen Entspanntheit und Offenheit ist es möglich, sich ununterbrochen auf die lebendige Energiequelle, die um Sie herum existiert, abzustimmen. In den Shambhala-Lehren heißt diese lebendige Energie ‚Windpferd‘.“ (Jeremy Hayward)

 

3 Tipps für den Alltag:

  • Wenn du einmal einen Entschluß gefasst hast, dann führe ihn auch aus. Tue alles, was nötig ist, um dein Ziel zu erreichen. Hinweis: Hab Freude und Spaß bei jedem einzelnen Schritt, den du gehst – feste Entschlossenheit hat nichts mit Ernsthaftigkeit zu tun. Entspanne dich, bleib locker und genieße.
  • Wenn du bemerkst, dass du auf deinem Weg beginnst, zu zögern oder zu zaudern, dann bemerke dies einfach und richte dich neu aus. Erinnere dich an deine Absicht und geh dafür. Spüre die innere Kraft, die dir zuwächst, wenn du dich klar auf ein Ziel hin ausrichtest. Mache dir bewusst, was es für dich bedeutet, dein Ziel zu erreichen. Mache dir auch bewusst, was es für andere bedeutet. Lass dich von diesem Bewusstsein begeistern und inspirieren.
  • Gehe mit dir selbst die innere Verpflichtung ein, alle notwendigen Schritte auf dein Ziel hin zu gehen. Solltest du jedoch irgendwann bemerken, dass das Ziel nicht mehr stimmt, dann – und nur dann – triff eine neue Entscheidung. Hinweis: Alles zu tun, was nötig ist, heißt nicht, dich zu verkrampfen oder abzumühen. Es bedeutet, einen Schritt nach dem anderen zu gehen und dich nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Und – werde auch wach dafür, wenn es an der Zeit ist, eine Pause einzulegen.